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Die Grande Dame der Alpen

Die älteste

Seilbahn

der Welt

Die Predigtstuhlbahn in Bad Reichenhall wird auch liebevoll als Grande Dame der Alpen bezeichnet. Sie ist die Älteste ihrer Art, immer noch im Original erhalten und steht zurecht unter Denkmalschutz. Von Anfang an galt die Predigtstuhlbahn als Muster einer vollkommenen Seilschwebebahn und war der Inbegriff für Eleganz im Seilbahnbau. Das hat sich bis heute kaum geändert. Ihre himmelwärts gerichteten Monumentalstützen und das Bergrestaurant sowie Berg- und Talstation sind steinerne Zeugen der „Neuen Sachlichkeit“ – jener kurzen Architektur-Epoche die den verspielten Jugendstil ablöste und als Wegbegleiter des Bauhaus gilt.

Alois Zuegg

Entstehung

Die Predigtstuhlbahn hatte in der mondänen Kurstadt Bad Reichenhall mehrere Väter. Diese haben sich nach dem Ersten Weltkrieg, der Hyperinflation und dem Wegbleiben wichtiger Kundenschichten das Ziel gesetzt, mit einer Seilbahn auf einen Berg wieder zu den Konkurrenzbadeorten aufzuschließen. Alois Seethaler vom Hotel Axelmannstein und Kurdirektor Josef Niedermeier holten 1926 und 27 verschiedene Fachleute nach Bad Reichenhall, darunter Alois Zuegg, den genialen Erfinder der modernen Seilschwebetechnik. Von seinem Erfahrungsschatz profitiert die Predigtstuhlbahn bis heute, denn Zuegg war nie zufrieden und suchte immer nach Verbesserungen. Er formulierte den Anspruch, das beste und leistungsfähigste Konzept zu realisieren, denn „in Rücksicht auf das anspruchsvolle Kurpublikum von Bad Reichenhall darf es nicht an Eleganz und Bequemlichkeit fehlen.“

1926

Bleichert
Zuegg

Der Ingenieur Alois Zuegg und der Fabrikant Adolf Bleichert, damals weltgrößter Seilbahnhersteller, perfektionierten in den 1920er Jahren mit dem „System Bleichert-Zuegg“ den Seilbahnbau durch mehrere Innovationen. Mit der Predigtstuhlbahn gelang ihnen ein Meisterwerk, auch weil Wilhelm Kahrs als Architekt für die Gebäude gewonnen werden konnte, der Direktor der Baufirma Hochtief. Dieser baute übrigens fast zeitgleich die Ammerbrücke Echelsbach, die damals weitestgespannte Melan-Bogenbrücke der Welt. Die Planung der charakteristischen Monumentalstützen übernahm das Ingenieurbüro von Otto Streck und Alfred Zenns, das ebenfalls an der Echelsbacher Brücke mitgewirkt hat.

Adolf Bleichert